Rainwater Living Lab Aachen - Wasser in der Stadt gemeinsam denken
Projektbeschreibung Ausgangslage
Das Thema Starkregen und urbane Überflutungen bzw. Sturzfluten ist weltweit von zunehmender Relevanz. Neuste Ergebnisse europäischer Klimamodelle sowie regionale Auswertungen der Wetterradardaten des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass von einer neuen Gefährdungslage durch extreme Unwetterereignisse auch in Deutschland auszugehen ist. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Kommunen in Deutschland von Starkniederschlagsereignissen getroffen; dies führte infolge von Überflutungen zu erheblichen Sachschäden. Die Stadt Aachen traf es dabei gleich zweimal innerhalb eines Monats: am 29. April und 29. Mai 2018. Die Folge waren starke Überflutungen in der gesamten Innenstadt. Innerhalb kürzester Zeit gingen über 400 Notrufe bei der Feuerwehr ein. Ebenso betroffen waren viele Gebäude der RWTH und Verkehrsknotenpunkte in der Stadt waren unpassierbar.
Projektziele
Ziel dieses Forschungsprojektes war es ein in dieser Form einzigartiges Rainwater Living Lab am Beispiel der Stadt Aachen zu initiieren, um dann im Rahmen gemeinsam beantragter Forschungsvorhaben multi- und transdisziplinär die Analyse-, Planungs- und Kommunikationsprozesse und -tools für eine nachhaltige Überflutungs- und Schadensvorsorge bei Extremereignissen zu entwickeln. Das Projekt sollte hier prüfen, inwieweit interdisziplinäre Ansätze für Frühwarnung und Risikoreduktion wie zum Beispiel einer nachhaltigen und naturverträglichen Regenwasserbewirtschaftung nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ erarbeitet werden können. Weiterhin sollten die Forschungsergebnisse interaktiv in den digitalen Medien bereitgestellt und kommuniziert werden. Das Rainwater Living Lab Aachen hätte Modellcharakter, um anschließend die Ergebnisse und Werkzeuge auch auf andere nationale und internationale Kommunen zu übertragen.
Projektaufbau
- Projektziel A: Entwicklung von Tools zur Früherkennung und Frühwarnung vor Starkregengefahren auf der Grundlage von Regenradardaten, Niederschlagsmessungen und sonstiger verfügbarer Daten im Rahmen eines Daten-Crowdsourcing.
- Projektziel B: Entwicklung von Modellen unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Beschreibung der Ausbreitungsprozesse von Starkregenereignissen unter Berücksichtigung der Oberflächenabflüsse und der Kanalisation.
- Projektziel C: Entwicklung innovativer Maßnahmen zur Speicherung von Wasser in der Stadt zur Vermeidung von Überflutungen und Gefährdungen.
- Projektziel D: Entwicklung von Kommunikationsstrategien unter Verwendung konventioneller und digitaler Medien zur Information und Frühwarnung.
- Projektziel E: Maßnahmen zur Verbesserung des Risikobewusstseins der Bevölkerung inklusive Akzeptanzsteigerung.
Förderung | Explanatory Research Space at RWTH Aachen University |
---|---|
Team |
Geographisches Institut der RWTH Aachen, Lehr- und Forschungsgebiet Physische Geographie und Klimatologie:
|
Kooperationen |
Institut für Siedlungswasserwirtschaft Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik- und Organisationssoziologie |