GIS – KliSchee

 

Anpassung des Wintersporttourismus in den deutschen Mittelgebirgen an Klimawandel und Witterungsvariabilität

In den deutschen Mittelgebirgsregionen ist der Wintertourismus traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor, der maßgeblich die wirtschaftliche Prosperität und die Entwicklung dieser Gebirgsräume beeinflusst. Die Adaption an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Schneesport ist zukünftig zwingend in raumbezogenen Entwicklungskonzepten und Planungsaufgaben zu berücksichtigen, so dass sich hiermit eine Herausforderung für anwendungsorientierte Forschung stellt. Dabei handelt es sich um ein in Deutschland kaum entwickeltes Politik- und Forschungsfeld.

Unsere Forschungsfragen:

  • Auf welche raumbezogenen Veränderungen der Schneesicherheit haben wir uns in welchen Zeiträumen einzustellen?
  • Welche Flächen stehen dem Skisport zu bestimmten Zeitschnitten zur Verfügung?
  • Wie können vor diesem Hintergrund sogenannte Stranded Investments in Infrastrukturen vermieden werden?
  • Welche Anpassungsstrategien können für die deutschen Mittelgebirge entwickelt werden?

Lokales Schneepotential und zukünftige Änderungsszenarien

Das Projekt GIS-KliSchee verfolgte die Zielsetzung flächenscharf auf der Basis von Klimamessdaten, Relief, Oberflächentypen, Strömungsfeld und Einstrahlung unter Einsatz von Satellitenbildern das lokale Schneepotenzial zu erfassen und wahrscheinliche Änderungsszenarien, abgeleitet aus regionalen Klimamodellrechnungen, flächenscharf vorzuhalten. Die Einbindung in ein Geographisches Informationssystem, kurz GIS, ermöglichte die Integration von Daten zu bestehenden Infrastruktureinrichtungen, ökologischen Vorranggebieten und ökonomischen Parametern, so dass ein für die räumliche Planung nutzbares Expertensystem entstand, mit dem Investitionsentscheidungen vorbereitet werden können und – je nach Schneepotenzial – unterschiedliche Adaptionsstrategien vorgeschlagen werden.

Unser differenziertes Planungsinstrument

GIS-KliSchee kombinierte in räumlich differenzierter Betrachtungsweise die naturräumliche Raumausstattung in Form von Relief, Schneeangebot und Beschneiungspotenzial mit Infrastruktureinrichtungen, Schutzgebiete für Natur und Landschaft und anderen anthropogenen Raumelementen. Dadurch wurde ein differenziertes Planungsinstrument für die Fortentwicklung von Wintersportdestinationen geschaffen. Methodisch neu waren neben der spezifischen Kombination aus flächenscharfer Darstellung des Schneepotentials, anthropogener Landschaftsausstattung und Infrastruktur folgende Punkte:

  • Der Einsatz eines meteorologischen Modells zur Abschätzung des Schneepotenzials im mesoskaligen Bereich, das heißt kleiner als 3 Kilometer räumlicher Auflösung, ergänzt um die
  • Geländeklimatologische Raumdifferenzierung des Schneesportpotenzials, unter Einbezug von Fernerkundungsdaten, dies ermöglicht im Subkilometerbereich, das heißt kleiner als 250 Meter, Aussagen zum Schneepotenzial zu treffen, sowie
  • die Zusammenführung aller entscheidungsrelevanten Datenebenen in einem Expertensystem.
Förderung Die Finanzierung erfolgte durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Team

Die Zuständigkeiten im Verbundprojekt waren wie folgt verteilt:

Kooperationen
  • Stiftung Sicherheit im Skisport des DSV
  • Peter MoggSkilift Haldenköpfle